Bannerslano2

Nachdem ich euch in den letzten Monaten bereits den äußersten Norden Süddalmatiens bis zum 9 km langen bosnisch-herzegowinischen Korridor, welcher die Gespanschaft Dubrovnik-Neretva spaltet, vorgestellt habe (siehe unter Süddalmatiens Norden und die Bačina Seen, sowie Neretva Delta –  Teil 1, Teil 2 und Teil 3), entführe ich euch nun in die Gegend südlich des Grenzüberganges.

Sofort nach dem Passieren der Grenzen und erneutem Betreten kroatischen Bodens, sticht einem eine lange gelbfarbene Brücke ins Auge, die die tiefe Bucht von Bistrina mit ihren Muschelzuchtfarmen überspannt. Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen der Straße entlang der Bucht bis rauf auf den Berg Vjetreni mlin zu fahren, denn dort oben, mit weitem Blick über die gesamte Bistrina Bucht, den Südosten Pelješacs und bis nach Mljet, wurde im Jahre 2006 ein Denkmal zu Ehren aller im Krieg der 90’er Jahre gefallenen Männer aufgestellt. Der Standort wurde bewusst gewählt, denn hier befand sich eine der letzten Verteidigungslinien der 116. Brigade aus Metković. Erschaffen wurde es von dem Metkovićer Bildhauer Nikola Vučković – die Stein-Würfel sollen einerseits das kroatische Wappen, andererseits die damalige östliche Verteidigungsmauer symbolisieren. Neben dem wirklich sensationellen Ausblick zur Küste hin, überzeugt auch die Aussicht aufs Landesinnere mit seinen Gebirgsformationen und den Dörfern Stupa und Ošlje.

Brücke über die Bistrina-Bucht

Brücke über die Bistrina-Bucht

Bild 1 & 2: Brücke über die Bistrina-Bucht

Das Denkmal an die im Krieg Gefallenen

Bild: Das Denkmal an die im Krieg Gefallenen

Wahnsinns Aussicht auf die Bistrina-Bucht, Pelješac und im Hintergrund die Insel Mljet

Wahnsinns Aussicht auf die Bistrina-Bucht, Pelješac und im Hintergrund die Insel Mljet

Bild 1 & 2: Wahnsinns Aussicht auf die Bistrina-Bucht, Pelješac und im Hintergrund die Insel Mljet

Blick nach Nordwesten

Bild: Blick nach Nordwesten

Blick nach Osten auf Stupa und Ošlje

Bild: Blick nach Osten auf Stupa und Ošlje

Zunächst fahren wir wieder ein Stück runter in Richtung Bistrina-Bucht, um schließlich an der nächsten Kreuzung nach Nordwesten abzubiegen. Das erste Dorf in der Bergen des Dubrovačko Primorje’s ist…

Štedrica

Das Örtchen mit seiner mittelalterlichen Kirche Sv. Trojstvo zählt 61 Einwohner und blickt auf die Bucht von Neum. Die Kirche wurde im 14. Jahrhundert erbaut, im 17. barockisiert und 1976 zuletzt restauriert. Während des Jugoslawienkrieges und beim großen Beben 1996 wurde der Ort verwüstet.

Es war zwar bereits Mitte September, aber die Temperatur lag immer noch weit über der 30 Grad-Marke (an diesem besagtem Tag waren es etwas über 30 an der Küste, im Hinterland lag sie bei 34 Grad) und so tat es mir tatsächlich weh mit anzusehen, wie sich eine ungeschorene Schafsherde im Ort eng an eine alte Trockensteinmauer drängte um wenigstens ein wenig Schutz vor der glühenden Sonne zu erhalten. Tatsächlich machte es mich wütend und das wehleidige Blähken ging mir richtig an die Nieren. Die armen Tiere… Am liebsten hätte ich sie aus ihrem Käfig befreit.

Weiter führt die einspurige Straße hinter Štedrica Richtung Nordosten, vorbei an verkohlten Landschaften – Opfer der allsommerlichen Brandherde im Land –  und einer Kreuzung, weiter geradeaus bis zur nächsten Gabelung.

Imotica

An der Gabelung dann nach links um nach Imotica zu gelangen. Über Jahrhundert war dies der Grenzort der Republik Ragusa zum Osmanischen Reich und auch heute ist dem Dorf diese Rolle, als Grenzort in den Bergen zu Bosnien-Herzegowina, nicht verwehrt geblieben. Auch Imotica wurde während des Bürgerkrieges und dem Beben schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die barocke Crkva Sv. Ana mit ihrem Friedhof stammt aus dem 17. Jahrhundert, 85 Einwohner leben heute noch hier. Da nördlich von Imotica der Weg nur nach Bosnien-Herzegowina führt, fuhr ich also wieder die Straße zurück zur Kreuzung. Dabei erhascht man einen schönen Blick auf Topolo, meinem nächsten Ziel, welches, wie in einem Bilderbuch, an den Hängen der Berge klebt.

Topolo

Auf 300 Meter über dem Meeresspiegel gelegen, ziehen sich die Häuser wie  übereinadergestapelte Bauklötze über mehrere Kilometer die Berge entlang. Im Ort steht die Pfarrkirche Mala Gospa – sie wurde 1620 im Stil des Barock erbaut.  Nach dem Erdbeben 1996 wurde sie zuletzte erneuert. Die 153 Einwohner von Topolo leben vorwiegend von der Landwirtschaft im darunter gelegenem Feld (Oliven- und Weinanbau), sowie der Viehzucht. Topolo ist außerdem der Verwaltungsort der Pfarrei Mala Gospa, zu der auch Imotica und Štedrica zugehörig sind. 2012 wurde die in den Bergen hinter Topolo gelegene Ruine der Kirche Sv. Stjepan aus dem 10. Jahrhundert rekonstruiert. Leider habe ich erst nach dem Urlaub von dieser Kirche erfahren. Topolo und seine umliegende Landschaft hat mir wirklich außerordentlich gut gefallen.

Nun aber zunächst die zu den drei Orten gehörenden Bilder…

In Štedrica mit Blick nach Neum

In Štedrica mit Blick nach Neum

In Štedrica mit Blick nach Neum

Bild 1 – 3: In Štedrica mit Blick nach Neum

In Štedrica - Kirche Sv. Trojstvo

Bild: In Štedrica – Kirche Sv. Trojstvo

In Štedrica - Schafsherde sucht Schutz vor der glühenden Sonne

Bild: In Štedrica – Schafsherde sucht Schutz vor der glühenden Sonne

Zwischen Štedrica und Imotica - verbrannte Wälder

Bild: Zwischen Štedrica und Imotica – verbrannte Wälder

Imotica

Imotica

Bild 1 & 2: Imotica

Von Imotica mit Blick auf Topolo

Von Imotica mit Blick auf Topolo

Bild 1 & 2: Bild: Von Imotica mit Blick auf Topolo

Impressionen aus Topolo

Impressionen aus Topolo

Impressionen aus Topolo

Impressionen aus Topolo

Impressionen aus Topolo

Bild 1 – 5: Impressionen aus Topolo

Topolo - an der Crkva Mala Gospa

Topolo - an der Crkva Mala Gospa

Topolo - an der Crkva Mala Gospa

Topolo - an der Crkva Mala Gospa

Topolo - an der Crkva Mala Gospa

Bild 1 – 5: Topolo – an der Crkva Mala Gospa

Kapelle am Rand des Feldes von Topolo

Bild: Kapelle am Rand des Feldes von Topolo

Zurück auf der Hauptverkehrsstraße, welche Neum mit Dubrovnik übers Hinterland verbindet und bereits zu Napoleons Zeiten geschaffen wurde, geht es weiter südostwärts. Nach kurzer Zeit lenkte ich auf eine weiter einspurige Straße nach Osten ein, um schließlich nach…

Stupa und Ošlje

…zu gelangen. Die beiden Orte liegen im südöstlichen Teil des langgestrecktem, zwischen den Bergen gelegenen, Tal, an welchem im Norosten auch Imotica und Topolo liegen. In Stupa steht die Crkva Gospa od Ružarija aus dem 18. Jahrhundert, der Ort hat heute noch 73 Einwohner.

Im Feld, relativ mittig zwischen Stupa und Ošlje, trifft man auf den Friedhof mit der wirklich unwahrscheinlich schönen Kirche Sv. Petra i Pavao. Sie wurde von den Brüdern Radovići auf den Überresten einer frühmittelalterlichen Vorgängerkirche im spätgotischen Stil erbaut. Nachdem sie durch die serbisch-montenegrische Agression Anfang der 90’er Jahre erstmals in Mitleidenschaft gezogen wurde, erneuerte man sie 1995. Kein weiteres Jahr später, beim Beben 1996, war sie jedoch wieder baufällig und so wurde sie im Jahre 2000 ein weiteres mal restauriert.

Ošlje war seit je her Mittelpunkt der Pfarrei, die heute den Namen Sv. Rok trägt. Im 9. und 10. Jahrhundert gibt es eine signifikante Besiedlung der Pfarrei die im Jahre 949 erstmals schriftlich unter dem Namen Josle erwähnt wird. Dies ist die früheste schriftliche Erwähnung eines Ortes im Hinterland des Primorje, was aufgrund der Lage jedoch nicht verwundert. Zwischen der Küstenregion und den hohen Gebirgen gelegen, ließen sich nicht nur Menschen von der Küste, sondern auch Nomaden aus den Bergen in Ošlje nieder. 1421 wurde der Ort von den Tataren jedoch verwüstet.

Im Gebirge hinterm Ort kann man die Überreste des einzigartigen Sakralbaus (einer vorromanischen Kirche), Rotonda genannt, mit 8 Apsiden entdecken. Nach der Verwüstung durch die Tataren und der Zerstörung wichtiger Gebäude der Pfarrei geriet sie in Vergessenheit und wurde nie wieder erneuert. Selbst habe ich sie leider nicht besucht, aber hier ein Link zu einem Bild aus der Vogelperspektive: click

Nachdem im 14. Jahrhundert Dubrovnik das Dubrovačko Primorje zu ihrem Territorium dazu gekauft hatte, verlor die Gegend ihre Unabhängigkeit und Ošlje somit seine frühere Bedeutung. Die osmanische Nachbarschaft setzte der Gegend weiter zu, so dass eine starke Verarmung stattfand. Erst mit Napoleon und dem Bau seiner Straße, sowie der Österreichischen Vorherrschaft, bekamen die Dörfer erneut einen kleinen Aufschwung. Ab Ende des 20. Jahrhunderts und besonders mit den Übergriffen im jugoslawischen Bürgerkrieg, kam es jedoch erneut verstärkt zu Verarmung und Verödung der Gegend. Während 1971 noch 600 Einwohner in Stupa und Ošlje gezählt wurden, waren es 2001 nur noch 169.

In Ošlje steht auch die Pfarrkirche, die dem Sv. Rok geweiht ist. Auch diese wirklich sehr hübsch, auch wenn der Gemeindebau davor ein wenig störend wirkt. Erbaut wurde sie gleich nach Übernahme der Gegend durch die Republik Dubrovnik im 15. Jahrhundert –  ihr heutiges Aussehen erhielt sie im 19. Jahrhundert.

Das Dorf Stupa

Das Dorf Stupa

Bild 1 & 2: Das Dorf Stupa

Crkva Gospa od Ružarija in Stupa

Bild: Crkva Gospa od Ružarija in Stupa

zwischen Stupa und Ošlje - die Kirche Sv. Petra i Pavao

Bild: zwischen Stupa und Ošlje – die Kirche Sv. Petra i Pavao

Die Pfarrkirche Sv. Rok in Ošlje

Bild: Die Pfarrkirche Sv. Rok in Ošlje

Ošlje

Ošlje

Ošlje

Bild 1 – 3: Ošlje

Smokovljani und Visočani

Auch diese beiden nächsten Dörfer, südöstlich von Ošlje, werden über einen Abzweig von der Hauptverkehrsstraße im Hinterland erreicht und bilden seit 1692 eine Gemeinde mit Sitz in Smokovljani. Die Gegend mit wenig Ackerland und Wasserquellen war seit je her kein angenehmer Wohnort und so schloss die Bevölkerung mit der Armut Freundschaft. Die Einwohner sahen sich täglich dem Kampf ums Überleben ausgesetzt und führten häufig niedere Arbeiten für die Dubrovniker Aristokraten aus. Eine weitere Einnahmequelle war, wenn überhaupt, nur die Viehzucht.

In Smokovljani, welches aus drei kleinen voneinander getrennten Siedlungen besteht, verliebte ich mich in ein Anwesen, vor dem ein in Naturstein gefasster Teich anzutreffen ist. Zunächst habe ich diesen gar nicht bemerkt, da die Wasseroberfläche gänzlich von so grünem Zeug überzogen war (keine Ahnung wie man das nennt). Aufmerksam wurde ich auf ihn dadurch, dass eine Reihe Frösche, als ich auf den Teich zulief, vor Schreck plötzlich ins Wasser hüpften. Das sah sooo süß aus, leider waren sie alle bereits abgetaucht, bevor ich das Geschehen knipsen konnte.

Im Südosten des Dorfes steht die Gemeindekirche Sv. Vid. Sie stammt aus dem 15. Jahrhundert und wird im Jahre 1671 erstmals schriftlich erwähnt. Erbaut wurde sie neben dem Anwesen der Dubrovniker Adelsfamilie Sorgo. Angeschlossen ist ihr ein Friedhof, so wie die Grundschule, die von den Kindern der 3 Gemeinden Topolo, Ošlje und Smokovljani besucht wird.

Visočani liegt an den Gebirgshängen ganz in der Nähe eines Steinbruchs. Dieser sorgte Ende des 20. Jahrhunderts für den ersten Lichtblick bei den Bewohnern der Gemeinde, vor der Armut entfliehen zu können. Doch schon die serbisch-montengrinischen Übergriffe einige Jahre später sorgten dafür, dass es der Gegend noch schlimmer ging, als je zuvor. Die Truppen verwüsteten die Dörfer samt Steinbruch. Anfang des 20. Jahrhundert lebten hier mehr als 600 Menschen, im Jahre 2001 waren es noch 236.

Landschaft kurz vor Smokovljani

Bild: Landschaft kurz vor Smokovljani

Teich vor einem Anwesen in Smokovljani

Bild: Teich vor einem Anwesen in Smokovljani

Wasserquelle in Smokovljani

Bild: Wasserquelle in Smokovljani

Gemeindekirche Sv. Vid mit Grundschule in Smokovljani

Gemeindekirche Sv. Vid mit Grundschule in Smokovljani

Bild 1 & 2: Gemeindekirche Sv. Vid mit Grundschule in Smokovljani

Visočani

Bild: Visočani

Folgen wir der bereits bekannten Hauptvekehrsstraße im Hinterland hinter Visočani weiter südostwärts, überkommt einen schon bald eine Schnappatmung ob der überwältigenden Kulisse, die sich da einem auftut. Wer sich bisher noch nicht in einem Wildwest-Szenario gewähnt hat, wird es spätestens jetzt tun, denn vor einem breitet sich ein trockenes flaches Hochplateau aus, welches von dem dahinter – auf 899 Meter Höhe – aufragenden Berg Tmor, geziert wird.

Wir bleiben natürlich nicht lange auf den Hauptwegen, sondern kehren linkerhand nach Osten ein um noch tiefer ins Hinterland vorzudringen. Auch dabei wieder schöne An- und Ausblicke auf den Tmor.

Lisac, Točionik, Čepikuće, Trnovica, Podgora und Podimoč

Nach der illyischen und römischen Vorherrschaft, gehört das Gebiet zum Fürstetum Zahumlje und ab dem 12. Jahrhundert zur Pfarrei Josle (dem heutigen Ošlje). Die Pfarrgemeinde mit Lisac als Gemeindesitz wird schon im Jahre 1390 schriftlich erwähnt.

Kurz vor Lisac (34 Einwohner) hat man schon einen schönen Blick auf die alte und neue Pfarrkirche und die beeindruckende Gebirgslandschaft im Hintergrund. Die heutige Pfarrkirche Gospa od Ružarija wurde 1611 erbaut – ihr Erscheinungsbild wurde seit dem nicht verändert, auch nicht während der vielen Renovierungen der letzten Jahrhunderte. Daneben steht die viel kleinere Crkva Svih Sveti. Einst war sie die Gemeindekirche, doch weil sie schnell zu klein wurde, baute man gleich daneben die Gospa od Ružarija. Nun geben sie gemeinsam ein attraktives Fotomotiv ab.

Zwischen der Häuseransammlung und den Pfarrkirchen von Lisac  führt ein Abzweig nach Norden rauf in die Berge zum 26-Seelendorf Točionik. Viel zu berichten gibt es eigentlich nicht, allerdings fand ich die Gegend einfach wunderschön. Ich empfehle jedoch nicht sehr tief ins Dorf reinzufahren, da es ein echter Krampfakt ist dort wieder rauszukommen. Lieber den Wagen am Dorfeingang stehen lassen.

Hinter der Pfarrkirche von Lisac ist die Straße selbstverständlich nicht zu Ende und so bietet es sich an auch hier weiter Richtung Nordost zu fahren. Das nächste Dorf ist Čepikuće (95 Einwohner), welches sich über zwei Ansiedlungen an gegenüberliegenden Gebirgshängen definiert. An der Kreuzung am Dorfeingang (von Lisac kommend) sollte man genau hinschauen, denn mitten in der ausgehungerten verdorrten Landschaft liegen Stećci rum –  34 an der Zahl!!! In unmittelbarer Nähe, im östlichen Teil des Ortes, die Crkva Sv. Martin aus der Spätantike mit angeschlossenem Friedhof. Ebenfalls gut erhalten sind die beiden Wehrtürme: Pasarićeva Kula und jener der dem Anwesen der Familie Andrijašević angeschlossen ist. In der westlich angelegten Siedlung befindet sich die Kirche Sv. Rok. Im Fels neben ihr findet man Inschriften in Bosančica, die die Pestepidemie im 17. Jahrhundert thematisiert.

Als die Republik Dubrovnik erstmals das Gebiet des heutigen Dubrovačko Primorje im Jahre 1399 kaufte, war der Ort Čepikuće nicht mit beinhaltet. Erst mit dem Zahumer Herzog Duke Rade Stanković gelangt Ragusa (Dubrovnik) in dessen Besitz. Die Landwirte, die sich als freie Nomaden sahen, wollten die restriktive Macht Dubrovniks jedoch nicht anerkennen und wandten sich der bosnischen Seite, mit dem Ziel der Rückgewinnung ihres Besitzes, zu. Die Menschen aus Čepikuće und einiger Küstenorte vereinten sich und starteten den ersten Baueraufstand in Čepikuće gegen den Adel und das Regime der Republik. Allerdings kam es zum so genannten „blutigen Frieden“ der erneut den Adeligen den Sieg brachte.

Noch ein weiteres mal sollte Čepikuće zu traurigem Ruhm gelangen: Während des Jugoslawienkrieges Anfang der 90′ er Jahre, gelang der kroatischen Armee in der „Schlacht von Čepikuće einer der berühmtesten und wichtigsten Aktionen. Denn von hier aus schafften es die Verteidiger weiteres Vordringen des serbisch-montenegrinischen Agressors zu unterbinden, wodurch die feindlichen Truppen große Verluste zu verzeichnen hatten. Doch leider fiel Čepikuće nach 53 Tagen der Verteidigung doch noch in die Hand des Feindes, dieser plünderte den Ort vollständig.

Hinter Čepikuće führt die Straße noch tiefer ins Gebirge, bis man schließlich den bosnisch-herzegowinischen Grenzposten vor sich hat. Davor zweigt eine einspurige Straße linkerhand nach Norden hin ab und die nach einer Weile in Makadam über geht, um schließlich im schönen Bergdorf Trnovica mit 37 Einwohnern zu enden. Wer sich die Gegend auf der Karte anschaut stellt fest, dass das Gebiet um Trnovica tief in herzegowinisches Gebiet vordringt. Dies liegt daran, dass Trnovica tatsächlich einst zur Hercegovina gehörte  und lange unter türkischer Vorherrschaft stand. Die Republik Dubrovnik übergab den Türken Neum und somit Zugang zum Meer, im Gegenzug gaben die Türken die Gegend um Trnovica an Dubrovnik ab – ein Tausch dessen Folgen bis heute zu spüren sind.

Wir fahren nun zurück nach Čepikuće. Um genau zu sein an die Gabelung am Ortseingang noch vor der Kirche Sv. Martin. Der Gabelung folgen wir nun jedoch nach Süden (um nach Trnovica zu gelangen sind wir ja nach Nordosten gefahren) bis ins Nest Podgora (33 Einwohner). Wie der Name schon verrät, schmiegt sich der Ort an den Berghängen unterhalb des Knezao. Etwas abseits des Dorfes, an der Straße gelegen, steht die Crkva Sv. Križ aus dem Jahre 1835 unterhalb des fast 900 m hohen Tmor und mit imposantem Blick auf den selbigen.

Um zum abschließenden Ziel unserer ersten Etappe der Reise querbeet durchs Dubrovačko Primorje zu gelangen, kehren wir nach Lisac zurück und von Lisac weiter auf die Hauptverkehrsstraße durch das Hinterland (ihr erinnert euch bestimmt noch :o) ) südostwärts bis zur großen Kreuzung. Als ich erstmals die Strecke fuhr, blockierte genau an dieser Kreuzung eine Kuhherde die Straße. Im Schritttempo konnte ich aber ganz einfach an ihnen vorbei – sie werden es wohl gewöhnt sein. An der Kreuzung nach links abgebogen, gelangt man zum Dörfchen Podimoč (44 Einwohner), über welches es aber wirklich nichts Großartiges zu erzählen gibt. Rechts gehts runter zur Küste und geradeaus weiter zu den Dörfern oberhalb von Slano gelegen (den beiden letzten Varianten widmen wir uns dann später). Nun folgen erstmal die ganzen Bilder zu Lisac, Točionik, Čepikuće, Trnovica, Podgora und Podimoč, bevor wir uns weiter in diesem Bericht (ja, bitte nicht weggehen) den Küstenorten und weiter südlich gelegenen Bergdörfern widmen.

Willkommen im wilden Westen - Straße südöstlich von Visočani mit Blick auf den Berg Tmor

Willkommen im wilden Westen - Straße südöstlich von Visočani mit Blick auf den Berg Tmor

Bild 1 & 2: Willkommen im wilden Westen – Straße südöstlich von Visočani mit Blick auf den Berg Tmor

Straße nach Lisac - Kapelle am Straßenrand

Bild: Straße nach Lisac – Kapelle am Straßenrand

Auf dem Weg nach Lisac mit Blick auf den Tmor

Bild: Auf dem Weg nach Lisac mit Blick auf den Tmor

Blick auf die Pfarrkirchen von Lisac umgeben von traumhafter Landschaft

Bild: Blick auf die Pfarrkirchen von Lisac umgeben von traumhafter Landschaft

Lisac

Bild: Lisac

Lisac - Crkva Gospa od Ružarija und Crkva Svih Sveti

Bild: Lisac – Crkva Gospa od Ružarija und Crkva Svih Sveti

Straße nach Točionik

Bild: Straße nach Točionik

Točionik

Točionik

Bild 1 & 2: Točionik

Stećci in Čepikuće

Stećci in Čepikuće

Bild 1 & 2: Stećci in Čepikuće

Crkva Sv. Martin in Čepikuće

Bild: Crkva Sv. Martin in Čepikuće

Der Osten des Dorfes mit den erhaltenen Wehtürmen

Der Osten des Dorfes mit den erhaltenen Wehtürmen

Der Osten des Dorfes mit den erhaltenen Wehtürmen

Bild 1 – 3: Der Osten des Dorfes mit den erhaltenen Wehtürmen

Blick auf die östliche Ansiedlung von Čepikuće - mittig die kleine Kirche Sv. Rok

Bild: Blick auf die östliche Ansiedlung von Čepikuće – mittig die kleine Kirche Sv. Rok

auf dem Weg nach Trnovica

auf dem Weg nach Trnovica

Bild 1 & 2: auf dem Weg nach Trnovica

Trnovica

Trnovica

Trnovica

Bild 1 – 3: Trnovica

Blick auf Podgora und den Knezao

Bild: Blick auf Podgora und den Knezao

In Podgora mit Blick auf Lisac

Bild: In Podgora mit Blick auf Lisac

Crkva Sv. Križ unterhalb des Tmor

Crkva Sv. Križ unterhalb des Tmor

Bild 1 & 2: Crkva Sv. Križ unterhalb des Tmor

Crkva Sv. Križ mit tollem Ausblick nach Nord...

Bild: Crkva Sv. Križ mit tollem Ausblick nach Nord…

...und Süd

Bild: …und Süd

Zurück auf der Hauptverkehrsstraße

Zurück auf der Hauptverkehrsstraße

Zurück auf der Hauptverkehrsstraße mit Kuhbefall

Bild 1 – 3: Zurück auf der Hauptverkehrsstraße mit Kuhbefall

Podimoč

Podimoč

Bild 1 & 2: Podimoč

Kümmern wir uns nun ein wenig um die Küstenregion des Dubrovačko Primorje. Anhand der Skizze die ich euch auf dem G-Earth Screenshots eingezeichnet habe, kann man sehr schön sehen, dass der schmale Küstenstreifen entlang des Mali-Ston Kanals, nach passieren der Brücke über der Bistrina-Bucht bis zum Örtchen Zaton Doli, zur Općina Ston zugehörig ist. Diesen Teil habe ich euch bereits im ersten Teil meines Pelješac-Berichtes vorgestellt.

Doli, Smokvina und Banići

An der Kreuzung im Hinterland, an der es, wie bereits beschrieben, linkerhand nach Podimoč geht, führt die Einkehrmöglichkeit rechterhand vom Hochplateau runter zur Küste. Die Straße schlängelt sich in die Tiefe und gewährt grandiose Ausblicke auf die Elafiten, im Besonderen auf Šipan und Jakljan, aber auch auf Mljet. Unten angekommen, trifft man auch schon gleich auf die Crkva Velika Gospa aus dem 16. Jahrhundert. Ein Stück weiter unten im Dorf, nach Überqueren der Magistrale, steht der 4-eckige Verteidigungsturm. Das Sträßchen im Ort führt runter bis an die Küste hinab zur Uvala Doli mit kleinem Hafen, Appartmenthäusern und Strand. Die 207 Einwohner Dolis leben vorwiegend von der Landwirtschaft, Viehzucht und ein wenig vom Tourismus.

Folgt man nun der Magistrale von Doli aus weiter nach Südosten, ergeben sich schon bald erneut traumhafte Ansichten auf die Elafiten, den Südostzipfel von Pelješac, die Insel Mljet und die bald auftauchende Uvala Smokvina. Ein Abzweig führt von der Magistrale aus steil runter in die Bucht mit ihren paar Häusern. Erstmals aufmerksam wurde ich auf Smokvina im September 2011, doch im September 2012 blieb es dann nicht nur beim Blick von Oben aus, sondern ich fand mich auch 2 mal zum Baden ein. Dabei schloss ich schnell eine Freundschaft mit dem Herrscher der Bucht –  einem kleinem Hündchen, welcher mir beide male nicht mehr von der Seite wich und den ich Kralj Tromislav (nach dem ersten kroatischen König) taufte. :o)) Keine Ahnung ob er sich in mich, oder meinen (m.M nach hässlichen) giftgrünen Rucksack, welchen ich im Juni 2012 auf Mljet (siehe dazu hier) kaufte, verguckt hatte. :o))

Zurück auf der Magistrale kündigt sich bald der Strand und Campingplatz Zaton an, anschließend, in der nächsten Bucht, das Örtchen Banići. Im oberen Teil von Banići, östlich der Magistrale, befindet sich ausschließlich ein Industriegebiet, weswegen ich mir weitere Besichtigungen erspart habe. Im Nachhinein stellte sich dies jedoch als Fehler heraus, da das alte Banići unten in der Bucht liegt und durchaus einen Blick wert zu sein scheint. Das hole ich dann bei Geglegenheit allerdings nach.

Fahrt von Hochplateau runter nach Doli mit tollem Ausblick auf die Elafiten

Fahrt von Hochplateau runter nach Doli mit tollem Ausblick auf die Elafiten

Fahrt von Hochplateau runter nach Doli mit tollem Ausblick auf die Elafiten

Bild 1 – 3: Fahrt von Hochplateau runter nach Doli mit tollem Ausblick auf die Elafiten

Blick auf Doli

Bild: Blick auf Doli

Crkva Velika Gospa

Bild: Crkva Velika Gospa

Der Festungsturm

Bild: Der Festungsturm

Fahrt runter in dei Bucht von Doli

Bild: Fahrt runter in dei Bucht von Doli

Am Hafen von Doli

Bild: Am Hafen von Doli

Zwischen Doli und Smokvina

Zwischen Doli und Smokvina

Zwischen Doli und Smokvina

Bild 1 – 3: Zwischen Doli und Smokvina

Die Uvala Smokvina

Zwischen Doli und Smokvina

Zwischen Doli und Smokvina

Bild 1 – 3: Zwischen Doli und Smokvina

Kralj Tomislav und mein giftgrüner Rucksack

Bild: Kralj Tomislav und mein giftgrüner Rucksack

Strand Zaton

Bild: Strand Zaton

Südlich von Banići beginnt auch schon bald die tief einschneidende Bucht mit dem Hauptort des Dubrovačko Primorje: Slano. Bevor ich euch allerdings Slano vorstelle, kümmern wir uns zunächst um zwei weitere Bergdörfer. Dafür springen wir nun zurück auf die Hauptverkehrsstraße im Hinterland. Umgenau zu sein an die nun schon mehrfach erwähnte Kreuzung nach Podimoč, bzw. Doli. Dieses mal folgen wir der Straße einfach geradeaus in Richtung Süden mit gewohnt fantastischen Ausblicken auf die süddalmatinische Inselwelt, vorbei am Steinbruch und nach Umfahren des Gebirges mit Blick auf den Tmor und das Dorf…

Mravinca

Ein Anblick für die Götter. Das 42-Eiwohner Nest liegt wirklich an einer landschaftlich atemberaubend schönen Stelle hoch zwischen den Bergen und doch mit Blick auf die Adria. Überhaupt fand ich das ganze Dorf mit seinen riesigen Platanen, sehr hübsch. Die Kirche Mala Gospa stammte ursprünglich aus dem 17. Jahrhundert, hatte jedoch unter den serbisch-montenegrischen Angriffen sehr zu leiden, so dass es dem Erdbeben von 1996 ein Leichtes war, ihr vollkommen den Gar aus zu machen. Im Jahre 2001 wurde sie rekonstruiert und zur Mala Gospa geweiht.

Trnova

Ein Stück weiter südlich führt ein Abzweig noch tiefer und höher ins Gebirge zum wunderschönen Trnova (45 Einwohner). Auch Trnova liegt landschaftlich atemberaubend schön, ebenfalls mit weitem Blick auf die Adria. Die Steinhäuser gruppieren sich unterhalb der beiden dorfumgebenen Gebirgsgipfel, während auf einem Ausläufer, über dem mittleren Teil des Dorfes, die Crkva Sv. Ivan Krstitelj wacht. Erbaut wurde sie bereits im 14. Jahrhundert, im 18. Jahrhundert wurde sie dann barockisiert, während sie 1997 –  nach den Angriffen von 1991 – erneuert werden musste.

Von Trnova lässt sich die Straße nach Slano runter und gewährt ein Wahnsinnspanorama auf die Bucht und den Ort...

Auf der Straße auf dem Hochplateau mit weitem Blick bis auf die Insel Mljet

Auf der Straße auf dem Hochplateau mit weitem Blick bis auf die Insel Mljet

Auf der Straße auf dem Hochplateau mit weitem Blick bis auf die Insel Mljet

Bild 1 – 3: Auf der Straße auf dem Hochplateau mit weitem Blick bis auf die Insel Mljet

Ausblick auf den Berg Tmor und das Dorf Mravinca

Ausblick auf den Berg Tmor und das Dorf Mravinca

Bild 1 & 2: Ausblick auf den Berg Tmor und das Dorf Mravinca

In Mravinca

In Mravinca

In Mravinca

In Mravinca

Bild 1 – 4: In Mravinca

Rund um die Kirche Mala Gospa mit tollem Ausblick

Rund um die Kirche Mala Gospa mit tollem Ausblick

Rund um die Kirche Mala Gospa mit tollem Ausblick

Bild 1 – 3: Rund um die Kirche Mala Gospa mit tollem Ausblick

Straße von Podgora nach Mravinca

Bild: Straße von Podgora nach Mravinca

Im wunderschönen Trnova

Im wunderschönen Trnova...

Im wunderschönen Trnova

Bild 1 – 3: Im wunderschönen Trnova…

...mit wunderschönem Weitblick...

Bild: …mit wunderschönem Weitblick…

...und der Crkva Sv. Ivan Krstitelj

Bild: …und der Crkva Sv. Ivan Krstitelj

Von Trnova auf der Straße runter nach Slano, mit Blick auf die Bucht von Slano

Bild: Von Trnova auf der Straße runter nach Slano, mit Blick auf die Bucht von Slano

Slano

Erstmals aufmerksam wurde ich auf Slano im Jahre 2007… Auf den Ausflügen von Dubrovnik nach Mostar, Koula und Ston, fuhren wir oberhalb der Bucht auf der Magistrale an Slano vorbei, und schon damals hinterließ der Ort und die Landschaft einen bleibenden Eindruck bei mir. Im September 2011 wollte ich es dann aber genauer wissen und so entschied ich mich dazu, mir einen Besichtigungsstopp in dem kleinen Touristenörtchen zu gönnen. Ein Jahr später – im September 2012, als ich erneut im südlichsten Süddalmatien meinen Urlaub verbrachte – konnte mich Slano als immer wieder kehrenden Gast begrüßen, denn nicht nur ein mal fand ich mich nach meinen Touren im Hinterland, Abends zum Baden ein.

Informatives…

Das Gebiet des Dubrovačko Primorje mit Slano wurde bereits seit 8.000 vor Christus besiedelt. Auch die Illyrer fühlten sich hier wohl, was die zahlreichen Hügelgräber in den Bergen belegen. Es gibt Spuren der griechischen und römischen Bevölkerung. Die Römer erbauten auf dem hinter Slano gelegenem Berg Gradina ein Castrum. Ab dem 7. Jahrhundert ließen sich die Kroaten in der Gegend nieder und organisierten eine politische Einheit – es entstand das Fürstentum Zahumlje mit 7 Gemeinden. Das Dubrovačko Primorje gehörte zur Gemeinde Josle (siehe weiter oben unter Ošlje). Von Ošlje aus regierte auch der Präfekt und übte seine Macht auf Militär, Justiz- und Finanzbehörden aus. Doch später siedelte er nach Slano um, von wo aus er das gesamte Primorje verwaltete. Zu dieser Zeit nahmen die Kroaten auch den katholischen Glauben an, was Auswirkung auf die Sakralbauten und die Kultur hatte.

1399 kauft die Republik Dubrovnik dem bosnischen König Ostoja das Gebiet der Gemeinde Josle ab. Dubrovnik zahlte dem König nicht nur 1.500 Dukaten, sondern beschenkte ihn mit einem Haus mitten in der Altstadt der Mittelmeermetropole, als auch der dubrovniker Staatsangehörigkeit. Dubrovnik sandte so gleich nach Erwerb des ersehnten Gebietes am 23.05.1399 den ersten Knez (Fürst) Lawrence de Bodacia, dessen Aufgabe es war dafür zu sorgen, dass die Gesetze der Stadtrepublik im neuerworbenen Gebiet umgesetzt werden. Als Fürstensitz und Hauptverwaltungsort wurde Slano auserwählt  – der Fürstenpalast wurde errichtet.

Slano war von nun an einer der wichtigsten Orte innerhalb der Republik Ragusa und bekam einen internationalen wichtigen Hafen, zwei Werften, Salzmagazine, eine täglich Fährverbindung nach Dubrovnik, er wurde wichtiger Umschlagsplatz für Getreide, Salz und Vieh. Viele der Slanoer Herren und Kapitäne kamen zu Reichtum und nannten neben einem Wohnsitz in Slano auch Paläste in Dubrovnik ihr Eigen. Während in Dubrovnik selbst die Seefahrt seit je her florierte, erreichte sie in Slano ihre Blützeit im 16. Jahrhundert. Slano konnte damals 32 Schiffe und eine Vielzahl berühmter Seefahrerfamilien vorweisen, darunter 6 Admiräle. Viele von ihnen segelten unter spanischer Flagge und waren Teil der unbesiegbaren und berühmten Armada. Die berühmteste war die Adelsfamilie Ohmučević. Petar Ohmučević segelte mit 12 Schiffen und einer Besatzung von 320 Mann und wurde 1596 spanischer Admiral.

Nach dem Fall der Republik Ragusa/Dubrovnik, gelangt das Dubrovačko Primorje zusammen mit Dubrovnik 1808 unter französische Herrschaft. Die Napoleonische Straße wurde gebaut, während die Seefahrt ihren Niedergang erlebte. Nach den Franzosen kamen die Österreicher. Sie ließen die Bucht von Slano vertiefen, errichteten Promenaden rund um die Bucht, bauten Straßen und brachten einen wirtschaftlichen Aufschwung, indem sie den Anbau von Gemüse, Früchten, Tabak, Oliven und Wein förderten. Außerdem errichteten sie in Trnova und Majkovi Verarbeitungsanlangen für Heilpflanzen und ließen diese europaweit und bis nach Amerika exportieren. Doch die beiden Weltkriege und die Zugehörigkeit zu Jugoslawien ab 1918 hinterließen in der ganzen Region schwere Wunden – der Aufschwung hielt nicht mehr an. 1955 errichtete man ein Gemeindezentrum und neue Schulen. Nachdem 1966 die Jadranska Magistrale Richtung Dubrovnik fertig gestellt und 1970 endlich eine Lösung für eine ausreichende Trinkwasserversorgung gefunden war, öffnete Slano die Türen für den Tourismus. Die Hotels Admiral und Osmine entstehen, es wurden massive Verbesserungen an der Infrastruktur vorgenommen. Slano wartete mit 1.000 Hotelbetten, 800 in privaten Unterkünften und 2.000 in Campingstellplätzen auf. Wichtige touristische Einrichtungen entstehen genauso, wie eine Vielzahl Restaurants und auch der ländliche Tourismus im Hinterland wird angeheizt. Es wurden traditionelle Trachten und Erzeugnisse aus der Umgebung gefördert und als besonderes touristisches Angebot präsentiert. Dabei entstand ein Steinbruch, in dem Dekosteine hergestellt wurden, ebenso wie eine Fabrik zur Herstellung von ätherischen Ölen oder die Muschelfarmen in der Bistrina-Bucht. All das wurde ab dem 01.10.1991 beim Angriff der serbisch-montenegrischen Truppen auf das Konavle, Dubrovnik und das Dubrovačko Primorje zerstört. Dabei waren vorwieglich zivile Einrichtungen das Ziel der Agression. Slano wurde am 04.10.1991 überfallen, geplündert und niedergebrannt. Aus 15 Dörfern und Siedlungen wurden die Menschen vertrieben (mehr als 1.200 Flüchtlinge), lediglich 119 Personen hielten der 8 Monate andauernden serbischen Besatzung stand und ertrugen die Übergriffe und Misshandlungen, bis zur Befreiung am 21.05.1992. Sage und Schreibe 99% dessen, was das Dubrovačko Primorje am Leben hielt, wurde durch die feindlichen Übergriffe beschädigt oder vollkommen zerstört (darunter sämtliche touristische und kulturelle Einrichtungen, sowie Sakralbauten samt deren Schätze).

Nach der Befreiung der Region kehrten nach und nach seine Bewohner aus dem Exil zurück, gewillt ihre Heimat wieder aufzubauen. Doch das schwere Erdbeben 1996 mit Epi-Zentrum in Slano, sowie ein verherender Waldband im Jahre 2000 richteten nur weitere Schäden an und erschwerten den Wiederaufbau zusätzlich. Doch heute sind die meisten der damals zerstörten Gebäude wieder hergerichtet, auch der Tourismus floriert wieder einigermaßen und ausgeklügelte Pläne zeigen mit welchem Optimismus die Menschen des Dubrovačko Primorje in die Zukunft sehen. 512 Einwohner zählt der Küstenort heute.

Unterhalb der Ortseinfahrt liegt ein großer Parkplatz an dem man den Wagen bequem abstellen kann. Darunter gleich das auf den Trümmern des alten Hotels errichtete Admiral. Vorbei an ein paar Häusern mit Restaurants und anderen Einrichtungen, gelangt man zur schön gestalteten Uferpromenade mit dem Denkmal für an die im Jugoslawienkrieg gefallenen Menschen. Über die Promenade weiter in Richtung Süden, vorbei am Hafen, einem Wasserkanal und einem Strand, verließ ich schließlich die Promenade um zur Crkva Sv. Vlaha zu gelangen. Sie wurde 1758 an der Stelle eine Vorgängerkirche aus dem Jahre 1407 errichtet. In den 90’ern wurde sie stark beschädigt und ihrer Wertsachen geplündert, bis heute sind die Schäden noch nicht vollständig beseitigt.

Am Ortseingang

Am Ortseingang

Bild 1 & 2: Am Ortseingang

Kriegsdenkmal

Bild: Kriegsdenkmal

der Hafen

Bild: der Hafen

An der Promenade mit Wasserkanal, Brücke und Strand

Slano12

Bild: An der Promenade mit Wasserkanal, Brücke und Strand

Am Strand mit Blick zum Buchteingang

Bild: Am Strand mit Blick zum Buchteingang

Crkva Sv. Vlaho

Crkva Sv. Vlaho

Bild 1 & 2: Crkva Sv. Vlaho

Nordöstlich, ein Stück weiter hinter Sv. Vlaho, steht unterhalb der Magistrale der alte Knežev Dvor (Fürstenpalast) aus dem Jahre 1399, von dem ich bereits weiter oben erzählt habe. Von ihm aus führt in westlicher Richtung der Fußweg schnurstracks geradeaus zum Buchtende. Auf halbem Wege vom Meer zum Fürstenpalast steht die Kirche und das Kloster Sv. Jeronima. Der Glockenturm ist das ortsdominierende Bauwerk, denn egal aus welcher Richtung man kommt, oder auch nur oberhalb der Magistrale an Slano vorbei fährt, er zieht sämtliche Blicke auf sich. Das Bauwerk wurde mit Bedacht an dieser Stelle erbaut, denn von hier aus ließ sich damals wie heute die komplette Bucht und Umgebung überblicken.

Die Republik genehmigte gleich nach Übernahme von Slano im Jahre 1399 den bosnischen Franziskanern den Bau des Klosters – 1420 kam die auf den Überresten einer älteren Vorgängerkapelle erbaute Kirche hinzu. Im Klostergarten sind 4 frühchristliche Sarkophage, welche bei den Archäologischen Ausgrabungsstätten in Slano gefunden wurden, zu bewundern. Leider war das Kloster während meiner Besuche nicht zugänglich.

Auf dem Kirchenvorplatz steht ein  erstmals 1975 von den Einwohnern von Slano errichtetes Denkmal.  Es wurde aus Dankbarkeit fürs Auffinden von Süßwasser aufgestellt.

der Knežev Dvor (Der Fürstenpalast)

Bild: der Knežev Dvor (Der Fürstenpalast)

Blick auf Kloster und Kirche Sv. Jeronim

Bild: Blick auf Kloster und Kirche Sv. Jeronim

Umgebung

Bild: Umgebung

Olivenhain

Bild: Olivenhain

Der Glockenturm der Kirche Sv. Jeronim

Bild: Der Glockenturm der Kirche Sv. Jeronim

Kirche Sv. Jeronim

Kirche Sv. Jeronim

Kirche Sv. Jeronim

Bild 1 – 3: Kirche Sv. Jeronim und Vorplatz

Dankesmal fürs Wasserfinden

Bild: Dankesmal fürs Wasserfinden

Blick auf die Ortseinfahrt

Bild: Blick auf die Ortseinfahrt

Ein schöner Vorteil des Küstenstädtchens ist seine über 2 km lange Bucht mit ihrer Weitläufigkeit. So bietet es sich an, sich nicht nur im Zentrum umzuschauen, sondern eben auch entlang des linken und rechten Ufers, mit seinen herrlichen Promenaden. Im Nordwesten befinden sich die Ortsteile Koceljevići und Grgurići mit vielen Appartmenthäusern und schönen Kiesstränden. Von Koceljevići ergibt sich ein wunderschöner Blick auf das Zentrum von Slano und die dahinterliegende atemberaubend schöne Gebirgslandschaft mit dem 965 Meter hohen Neprobič als höchsten Gipfel der direkten Umgebung. Die neuerrichtete Version des Hotel Admirals sticht dabei allerdings besonders ins Auge. Dabei handelt es sich um einen modernen Bau, der keineswegs als abgrundtief hässlich einzustufen ist (in einer modernen Stadt würde er gar nicht so auffallen), allerdings will das Hotel einfach nicht ins Orts- und Landschaftsbild passen – das hätte man definitiv besser lösen können. In Grgurići befindet sich die Crkva Sv. Rok, die ich mir jedoch nicht näher angeschaut habe, während am Buchteingang das Hotel Osmine wacht – leider kein sehr schöner Bau.

Im Südosten befindet sich der Ortsteil Banja. Ebenfalls von einer Reihe schmaler Kiesstrände  gesäumt, geht es an viel grüner mediterraner und subtropischer Vegetation, sowie tollen An- und Aussichten bis zum Campingplatz und der wunderschönen Crkva Sv. Nuncijata aus dem 16. Jahrhundert. Besonders hübsch fand ich ihr verspieltes Eingangsportal und die idyllische Lage vor einem kleinen Anlegeplatz der ortsansässigen Fischer, die hier ihre Netze zum Trocknen auslegen. Dahinter eine ausbetonierte Strandfläche, während der Grund des flachabfallenden Meeres von Sand bedeckt wird.

Slano ist eigentlich der einzige richtige Küstenort mit gewachsenem Zentrum innerhalb der Općina Dubrovačko Primorje. Hinter der Bucht beginnt bereits nach wenigen Kilometern das Territorium von Dubrovnik mit seinen schönen Vororten. Folgt man der Magistrale Richtung Dubrovnik, lohnt es sich kurz vor Buchtende noch ein Blick zurück zu werfen um das landschaftliche Panorama des Primorje noch in vollen Zügen zu genießen. Doch bevor dieser Bericht abgeschlossen wird, folgt nach der Bilderreihe zu Slano noch der Besuch des südlichsten, schönsten, größten und letzten Dorfes der Gemeinde.

In Koceljevići

In Koceljevići

In Koceljevići

Bild 1 – 3: In Koceljevići

Promenade nach Banja

Promenade nach Banja

Promenade nach Banja

Promenade nach Banja

Promenade nach Banja

Bild 1 – 5: Promenade nach Banja

Blick auf den Buchteingang und das Hotel Osmine

Bild: Blick auf den Buchteingang und das Hotel Osmine

Promenade nach Banja

Bild: Promenade nach Banja

In Banja mit Crkca Sv. Nuncijata und dem dahinterliegendem Strand

In Banja mit Crkca Sv. Nuncijata und dem dahinterliegendem Strand

Bild 1 & 2: In Banja mit Crkca Sv. Nuncijata und dem dahinterliegendem Strand

Crkva Sv. Nuncijata in der Abendsonne

Bild: Crkva Sv. Nuncijata in der Abendsonne

Abendstimmung am Fischerhafen von Banja

Abendstimmung am Fischerhafen von Banja

Bild 1 & 2: Abendstimmung am Fischerhafen von Banja

Panoramaausblicke von der Magistrale im Südosten

 Panoramaausblicke von der Magistrale im Südosten

Panoramaausblicke von der Magistrale im Südosten

Bild 1 – 3: Panoramaausblicke von der Magistrale im Südosten

Ein geschütztes herpetologisches Reservat, die die vom Aussterben bedrohte Balkan-Bachschildkröte und andere Reptilien und Amphibien ihr zu Hause nennen, sowie ein Reservat des einzigen in Kroatien vorkommenden wilden Oleander, mehrere geschützte Kulturrgüter – all das nennt das kleine und, trotz der Schätze, unbekannte…

Majkovi

…sein eigen. Auch Majkovi fiel mit dem Verkauf des Gebietes 1399 an Dubrovnik. Doch hatte es auch hier die Stadtrepublik nicht so einfach, denn die Bewohner weigerten sich zunächst von Beginn an die Dubrovniker Autorität anzuerkennen. Der Knez Gredelj formierte die Revolte gegen die neue Macht, wurde jedoch von den Wehrkräften Dubrovniks im Schlaf überrascht  und in ein Gefängnis nach Dubrovnik gebracht – vorbei war der Kampf um die Unabhängigkeit.

Als größtes Dorf des Primorje, war Majkovi nach Slano auch der wichtigste. So verwundert es nicht, dass Majkovi in vielen wichtigen Dokumenten Ragusas eine Rolle spielt. Unter anderem wegen der im Jahre 1560 vom Kanzler des Primorje verfassten Statute von Majkovi, in denen Bruderschaften in gornji und donji Majkovi bestimmt wurden. Diese wurden auf Pergament verfasst und sind bis heute zu Gänze erhalten und verwahrt. Ebenso wie die anderen Orte des Dubrovačko Primorje, hatte auch Majkovi im Jugoslawienkrieg stark zu leiden.

 Auf dem Weg rauf in die Berge hat man auf der alten napoleonischen Straße einen wunderschönen Panoramablick runter auf Slano, seine Bucht und die umliegenden Landschaften. Noch vor dem Ortseingang nach donji Majkovi führt ein Abzweig ins Feld mit der Pfarrkirche Sv. Trojstvo aus dem 16. Jahrhundert. In unmittelbarer Nähe zur Kirche befindet sich auch das herpotologische Reservat mit seinem Tumpel. Dummerweise habe ich das nicht gewusst und so fand keine Besichtigung meinerseits statt, worüber ich wirklich traurig bin.

Im alten Dorf steht noch eine kleine Kapelle, die ich aber leider nicht einordnen und somit großartig etwas über sie erzählen kann. Die Straße zieht sich weiter den Berg hoch, immer wieder mit atemberaubendem Weitblick über diese schöne Gebirgslandschaft und Majkovi. In gornji Majkovi steht die wunderschöne Crkva Sv. Stjepan ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert und im Jahre 2004 renoviert.

Hinter Majkovi führt die napoleonische Straße entlang der Berghänge in schwindelerregender Höhe weiter in Richtung Dubrovnik. Genau an der Grenze zur Općina Dubrovačko Primorje und der Općina Dubrovnik wurde ein sagenhaft schöner Aussichtpunkt errichtet. Ganz besonders beeindruckend sind dabei die Elafiten zu betrachten, welche zu Füßen der hier steil abfallenden Gebirgshängen in der Adria verstreut liegen.

Hier endet nun mein Bericht. Den nachfolgenden Bilderreihe zu Majkovi ist noch der Tourennachempfindungsplan angehangen. :o))

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Auf der napoleonischen Straße nach Majkovi mit Blick auf Slano

Auf der napoleonischen Straße nach Majkovi mit Blick auf Slano

Auf der napoleonischen Straße nach Majkovi mit Blick auf Slano

Bild 1 – 3: Auf der napoleonischen Straße nach Majkovi mit Blick auf Slano

Blick auf den Tmor

Bild: Blick auf den Tmor

Pfarrkirche Sv. Trojstvo

Bild: Pfarrkirche Sv. Trojstvo

donji Majkovi

donji Majkovi

donji Majkovi

donji Majkovi

donji Majkovi

donji Majkovi

Bild 1 – 6: Bild 1 – 5: donji Majkovi

Blick auf die Gebirgslandschaft und donji Majkovi

Blick auf die Gebirgslandschaft und donji Majkovi

Blick auf die Gebirgslandschaft und donji Majkovi

Bild 1 – 3: Blick auf die Gebirgslandschaft und donji Majkovi

Crkva Sv. Stjepan in gornji Majkovi

Bild: Crkva Sv. Stjepan in gornji Majkovi

gornji Majkovi

gornji Majkovi

Bild 1 & 2: gornji Majkovi

An der Aussichtsplattform - Blick auf Lopud und Ruda

Bild: An der Aussichtsplattform – Blick auf Lopud und Ruda

An der Aussichtsplattform - Blick auf Šipan

An der Aussichtsplattform - Blick auf Šipan

Bild 1 & 2: An der Aussichtsplattform – Blick auf Šipan

An der Aussichtsplattform - Blick auf Koločep

An der Aussichtsplattform - Blick auf Koločep

Bild 1 – 2: An der Aussichtsplattform – Blick auf Koločep

Tourennachempfindungsplan Teil 2

Bild: Tourennachempfindungsplan

 Ende

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