Südostlich von Slano und dem Dubrovačko Primorje beginnt das Gebiet der Stadt Dubrovnik mit seinen schönen Küstenvororten und den oberen Dubrovniker Dörfern. Dies ist eine Gegend voller schöner Buchten mit türkisfarbenem Wasser, von interessanten altertümlichen Palästen und Ferienresidenzen der früheren dubrovniker Aristokraten geprägten Küstenorten, mit ausladender subtropischer Gärten und zauberhaft anmutenden und gepflegten Bergdörfern, bis hin zur imposanten Landschaft des Ombla-Flusses mit seinem Canyon, den alten Kirchen und Klöstern und der vielleicht schönsten Marina Kroatiens.
Den Anfang macht Brsečine mit seinem hübschen Hinterland und den, zwischen Slano und Brsečine gelegenen, einladenden Badebuchten, die alle samt unterhalb der Magistrale liegen.
Erste in der Reihe ist die bewirtschaftete Uvala Veliki Žal. Von einem am Rande der Magistrale angelegtem Aussichtpunkt/Rastplatz führt eine kleine Straße eng und steil runter in die Bucht. Es gibt einen Liege- und Sonnenschirmverleih und eine kleine Gaststätte, die für die nötige Erfrischung außerhalb der Fluten sorgt. Es folgt die Uvala Mali Žal, ebenfalls mit schönem Kiesstrand, jedoch konnte ich nirgends eine Zufahrt oder eine alternative Möglichkeit zum Hinablassen erkennen. Wieder ein Stück weiter, eins der wohl in dieser Gegend am häufigsten fotografierten Motive – das von in magischen Türkis getauchtem Meer umgebene Rt Sjekirica mit seinen Pinien. Den besten Blick auf dieses Landschaftjuwel erhascht man von der Raststätte vor der scharfen S-Kurve am Ortseingang zu Brsečine.
Bild 1 – 3: Uvala Veliki Žal
Bild 1 – 3: Uvala Mali Žal
Bild 1 – 2: Rt und Uvala Sjekirica
Brsečine
Ebenfalls sehr imposant ist der Anblick auf die ins Gebirge eingeschnittene steil abfallende Küste, die das obere Brsečine von dem darunter liegenden alten Hafenidyll trennt. Fast schon unwirklich wirkt das Bild der Crkva Sv. Ana wie sie an der äußeren Eckküste thront und über die darunter liegende Uvala Brsečine wacht. Vom Rastplatz aus zweigt eine schmale Straße runter in besagte Bucht und gewährt schon mal die ersten schönen Panoramaaussichten auf diese landschaftliche und dörfliche Augenweide mit türkisfarbenem Wasser, der Gebirge und dem oberen Dorf, so wie dem alten Kastell, im Westen der Bucht, und dem schönen Kiesstrand. Das Kastel/Ferienhaus wurde im 16. Jahrhundert von der Dubrovniker Händlerstochter Cvijeta Zuzorić erbaut. In Italien erwarb sie eine Hochschulbildung und umgab sich mit vielen Künstlern. Sie heiratete den reichen italienischen Edelmann Bartolomea Pescionia. Nach ihrer Rückkehr nach Dubrovnik wurde ihr Mann Botschafter. Auch lockte sie viele Künstler in die Mittelmeermetropole. Gemeinsam hielten sie in ihrem Landhaus bei Čibača wissenschaftliche Debatten und Diskussionen über die führende Kunst. In Dubrovnik wurde sie aufgrund ihrer Liberalität oft angefeindet. Ihre Freundin und erste Dubrovniker Feministin Mara Gundulić Gučetić verteidigte sie zu dieser Zeit, während Cvijeta selbst in der Einleitung zu den philosophischen Werken ihres Mannes mit ihren Neidern abrechnete und sich für die Frauenrechte einsetzte. Viele kroatische und italienische Dichter verewigten und feierten die rothaarige Cvijeta in ihren Liedern und Gedichten.
Brsečine entstand im Zeitalter der Dubrovniker Republik als Naherholungsort der Adeligen, was auch eine weitere ausladende Ferienresidenz, südlich der Magistrale, der Familie Ohmučević-Bizzaro, zu der auch die bereits erwähnte am Rande der Klippe erbaute Crkva Sv. Ana gehört, zu bezeugen weiß. Erbaut wurde das Anwesen samt dem angeschlossenem Park im 17. Jahrhundert. Leider ist die wunderschöne Anlage in einem äußerst miserablen Zustand, da es seit dem Krieg in den 90’er Jahren verwahrlost und die finanziellen Mittel fehlen um aus dem Objekt etwas Gescheites zu machen – denn Potenzial hätte es ohne Ende.
Nördlich der Magistrale breitet sich das eigentliche Dorf aus und zieht sich die Berghänge in die Höhe. Relativ mittig liegt die Crkva Sv. Đurđa aus dem 17. Jahrhundert, daneben die Überreste der kleinen Vorgängerkirche Sv. Stjepan. Oberhalb der letzten Häuserzeile steht die Crkva Sv. Spas mit dem angeschlossenen Friedhof.
Bild: Runter in die Uvala Brsečine – am Rande der Steilküste die Crkva Sv. Ana
Bild 1 – 13: Weg runter in die Uvala Brsečine
Bild: In der wunderschönen Uvala Brsečine
Bild 1 & 2: In der wunderschönen Uvala Brsečine
Bild: Das Kastell der Cvijeta Zuzorić
Bild 1 & 2: Ferienhaus der Familie Ohmučević-Bizzaro und die dazugehörige Crkva Sv. Ana
Bild 1 – 5: Crkva Sv. Đurđa und Umgebung
Bild: Die Crkva Sv. Spas
Bild: Blick von der Crkva Sv. Spas runter auf die Crkva Sv. Ana
Bild 1 – 8: tolle Ausblicke auf die Landschaft und Brsecine von der Straße Trsteno – Majkovi
Über die letzte Häuserzeile von Brsečine führt ein Sträßlein zu jener oberhalb des Ortes gelegenen Straße, die Majkovi (siehe Slano und das Dubrovacko Primorje) mit Trsteno verbindet. Kommt man von Trsteno aus, ergeben sich atemberaubend schöne Berg- und Ortsansichten (Bilder siehe oben). Folgt man ihr nach Nordwesten Richtung Majkovi weiter rauf in die Berge, erreicht man das, von Norden aus gesehen, erste Gebirgsdorf der Općina Dubrovnik namens…
Dubravica
Ein weiterer Abzweig führt rechts noch höher Hinaus zum Dorf. Die Häuser gruppieren sich entlang der steilen Gebirgshänge. Welch sensationelle Weitsicht die Bewohner der alten Häuser haben müssen kann man bereits erahnen, doch wer sich die Mühe macht und am Dorfeingang das kleine Kirchlein Sv. Ivan Krstitelj anschaut, wird von der landschatlichen Schönheit und dem Weitblick auf die süddalmatinische Inselwelt vor Begeisterung erschlagen.
Zu Füssen der Gebirgshänge und Dubravica liegt die Uvala Veliki Žal, welche ich euch bereits weiter oben vorgestellt habe. Die Straße führt schleifenartig am Rande der steilen Abhänge in schwindelerregender Höhe über der Bucht entlang und schon bald passiert man den Aussichtspunkt an der Gemeindegrenze vom Dubrovačko Primorje zur Općina Dubrovnik (auch diesen habe ich euch bereits unter Slano und das Dubrovacko Primorje vorgestellt). Der Blick zurück auf Dubravica lohnt zehn mal, denn es ist nicht nur die Dorflage, welche zu imponieren weiß, sondern auch ein kleines Kirchlein thronend auf dem senkrecht aufsteigenden Gebirgsgipfel über dem Ort.
Bild 1 & 2: Blick vom Vorplatz der Crkva Sv. Ivan Krstitelj
Bild: Blick auf die Crkva Ivan Krstitelj vom Dorf aus
Bild: traumhafte Landschaft
Bild 1 & 2: Blick auf Dubravica und die Elafiten vom Aussichtpunkt an der Grenze zur Općina Dubrovačko Primorje
Bild: Kirchlein thronend auf dem senkreckt aufsteigenden Gebirgsgipfel über Dubravica
Um tiefer in die Gebirge vorzudringen, folgt man der Straße nach passieren der Općina Dubrovačko Primorje weiter Richtung Majkovi, biegt jedoch an der nächsten Gabelung vor gornji Majkovi nach Osten ab und folgt der Straße um in die nächsten Dörfer einzutauchen.
Riđica, Mravinjac und Mrčevo
Das hübsche gerade noch 10 Einwohner zählende Riđica lohnt einen Spaziergang durch die alten Gassen und Gemäuer. Kulturhistorisches kann ich jedoch nichts erzählen, denn es ist mir nicht gelungen Näheres über das Dorf rauszufinden. Im Ort steht die Crkva Sv. Stjepan – aus dem 19. Jahrhundert. Ein Stück weiter im Südosten folgt das landschaftlich sehr schön gelegene 81 Seelen-Dorf Mravinjac mit seinen Feldern und der Crkva Sv. Nikola, welche als älteste Kirche der Umgebung gilt, sowie die Crkva Glavosjek sv. Ivana Krstitelja aus dem 17. Jahrhundert. Leider war am Tage meines Besuches am Ortseingang der Zugang wegen dem Verlegen von Wasserleitungen und den dadurch zu Gänze aufgerissenen Straßen komplett gesperrt, so dass ein weiteres Vordringen in den Ort selbst nicht möglich war. Ich musste mich also mit dem Blick durchs „Schaufenster“ begnügen.
Hinter Mravinjac führt die Straße normalerweise weiter nach Mrčevo, auch dies war nun nicht möglich, also besuchte ich das Dorf an einem anderen Tag von Orašac kommend aus. 107 Einwohner zählt das Nest zwischen den Bergen hinter Brsečine. Im Ort steht die barocke Kirche Sv. Šimun i Juda Tadej. In unmittelbarer Umgebung befinden sich mehrere Ausgrabungsstätte, Stećci und Grabhügel aus illyrischer Zeit.
Hier endet nun der Bericht! Nachfolgend gibt es noch die Bilder zu Riđica, Mravinjac und Mrčevo, sowie den Routennachempfindunsplan für Brsečine und sein Hinterland. :o))
Noch offene Fragen? Dann stellt diese doch im Kroatien-Forum. Sowohl meine Wenigkeit, als auch eine Reihe weiterer hilfsbereiter Kroatienkenner werden euch mit Rat und Tat zur Seite stehen.
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Bild 1 – 2: Straße nach Riđica
Bild 1 – 3:In Riđica
Bild: Crkva Sv. Stjepan In Riđica
Bild: Straße nach Mravinjac
Bild: 1 – 4: In Mravinjac
Bild: Blick auf den Hügel mit der Crkva Glavosjek sv. Ivana Krstitelja
Bild: Crkva Sv. Nikola
Bild 1 & 2: Mrčevo – die Crkva Sv. Šimun i Juda Tadej
Bild 1 & 2: Ausblick vom Kirchenvorplatz auf Mrčevo und Umgebung
Bild 1 – 3: Blick auf Mrčevo und Umgebung auf der Straße nach Kliševo/Orašac
Routennachempfindungsplan Brsečine und Hinterland
ENDE!!!