Teil 1
Eigentlich war es geplant im Sommer 2011 mal die Küste links liegen zu lassen, und die Zeit bei der Familie in Slawonien zu verbringen. Für mich bedeutete das natürlich auch Slawonien unsicher zu machen und so weit als möglich zu erforschen. Man kann zwar alles planen, aber das Leben nimmt halt seinen eigenen Lauf und berücksichtigt manchmal nicht die geschmiedeten Pläne. So, wie eine langwährende Liebe ihr jehes Ende finden kann, so schnell kann auch das Leben eines vermeintlich gesunden Menschen von einer Minute auf die andere am seidenen Faden hängen, und so schnell wird eine ganze Familie in tiefe Sorge und Angst versetzt.
Die Urlaubspläne waren somit hinfällig und zunächst stand für mich fest, das Jahr 2011 ganz ohne einen Kroatienbesuch an mir vorbeiziehen zu lassen. In diesem Fall war es kein Ereignis, welches meinem Plan einen Strich durch die Rechnung machte, sondern ein quälendes Gefühl – die Sehnsucht. Schnell mit Chef den Urlaub verschoben, gings auch schon gleich los mit der Planung und den entsprechenden Buchungen. Mit dem Tagezählen konnte ich auch schon gleich loslegen, denn schließlich lag der Abflug noch nicht mals 3 Monate entfernt.
Ja, so kam der Tag vor Tag X, und ihm folgte eine schlaflose Nacht. Da ich leider eh zu den Menschen mit wenig Schlaf gehöre, konnte ich damit umgehen. Um kurz nach 8 Uhr am Morgen landete mein Flieger in Split. Es folgte der obligatorische Hitzeschlag nach verlassen der klimatisierten Halle, stehen in praller Sonne vor dem Container der Mietwagenfirma, feststellen, dass ich einen bereits mir bekannten Opel Corsa bekommen sollte und die Fahrt durch Kaštela, über Solin zum Hafen von Split.
Nach überwinden der Warteschlange am Tickethäuschen der Jadrolinija (es war so voll wie noch in der Hochsaison) konnte es auch schon gleich losgehen und ich durfte meinen geliehenen Corsa auf die große Fähre namens „Korčula“ auffahren. Unter die Scheibenwischer klemmte man mir ein Schildchen mit der Aufschrift „Lastovo“, so dass für das Fährpersonal klar war, dass nicht Vela Luka, dem ersten Anlaufpunkt der Fähre, sondern eben besagte Insel mein Ziel war. Trotz beginnender Nachsaison, es war bereits Mitte September, war die Fähre vollstens ausgelastet.
Bild 1 – 8: Im Hafen von Split
Um kurz nach 10 ging es dann endlich los. Der Blick auf Split und den dahinterliegenden Kozjak-Gebirgszug, sowie das Mosorgebirge ist doch immer wieder sagenhaft schön. Leider wurde die Sicht auf den Mosor durch die ungünstig stehende Sonne doch ziemlich beeinträchtigt. Vorbei an Šolta und Brač, ging es von Nordwest in südöstliche Richtung entlang der Südküste Hvars mit Blick auf Hvar-Stadt, sowie die Gegend von Sv. Nedjelja bis Zavala mit seinen unfassbar schönen Weinanbaulandschaften. Nach 3 1/2 Stunden erreichte die Fähre schließlich Vela Luka auf der Insel Korčula. Ich wartete bis es auf Deck leer wurde, wunderte mich, dass ich die einzig Verbliebene war, und entschloss schnell die Toilette aufzusuchen und im Anschluss noch eine weitere Flasche Wasser kaufen zu gehen, bevor noch mehr Lastovo-Reisende zusteigen und die Fähre stürmen sollten. Und da war er wieder, der „Fluch der Jadrolinja“, der mit dem Besuch der Insel Vis im Jahre 2008 seinen Anfang fand. Der nette Herr bei dem ich bereits auch meine erste Flasche kaufte sah mich verwundert an, und fragte:
„el se vi odma vraćate?“ (Fahren sie gleich wieder zurück?)
Die Frage irritierte mich, zwischenzeitlich füllte sich der Salon mit neuen Passagieren, und ich antwortete ihm, dass ich nach Lastovo weiterreise. Er sah mich noch verwunderter an und erklärte mir, dass ich auf die nächste Fähre umsteigen müsse. Da er mich bereits beim ersten Wasserkauf ein wenig auf den Arm genommen hatte, dachte ich zunächst er wolle mich erneut verschaukeln, und ich reagierte mit einem lächelndem:
„ma nemojte me zezati“ (ärgern sie mich nicht!)
Sein Kollege kam hinzu und erklärte, dass ich wirklich umsteigen müsse! Ich schaute wohl immer noch unglaubwürdig, denn er bestärkte es mit einem „ernsthaft“ und ich flitzte los. Im bereits bis auf meinen Wagen entleertem Frachtraum angekommen, erhallte es gleich aus mehreren Ecken „Pa Gospođo, gdje ste vi!?„, und alle Blicke richteten sich auf mich. Ich wäre am liebsten vor Scham im Boden versunken!!! Schließlich warteten etliche Leute darauf ihre Autos auffahren, und die Reise nach Split antreten zu können. Zu meiner Verteidigung sei gesagt, dass weder aus dem Fährplan, den ich im Internet ausgedruckt hatte, noch beim Kartenkauf darauf hingewiesen wurde, dass ich die Fähre wechseln muss. Wenige Minuten nach verlassen selbiger, lief die „Hanibal Lučić„, die im Vergleich zur „Korčula“, wie eine Miniaturausgabe wirkte, in den Hafen von Vela Luka ein. Mit meinem Wagen waren es ganze 2 die auf sie hinauf fuhren, und auch die Anzahl der Mitreisenden beschränkte sich auf höchstens 10 Personen.
Bild 1 & 2: Blick zum Mosor
Bild: Der Marjan und der Kozjak
Bild 1 & 2: Der Süden der Insel Čiovo
Bild: Der Nordwesten von Brač – im Hintergrund das Mosorgebirge
Bild 1 & 2: Zwischen Šolta und Brač
Bild: Leuchturm bei Milna – Brač
Bild 1 & 2: Der Süden der Insel Brač
Bild: Der Süden der Insel Brač
Bild 1 & 2: der westlichste Zipfel Hvars
Bild 1 – 11: Hvar-Stadt in Sicht
Bild 1 – 3: Die Südküste Hvars, davor das kleine Inselchen Pokonji Dol
Bild: Blick auf Milna
Bild 1 – 5: Die Südküste zwischen Milna und Sv. Nedjelja
Bild: Wir erreichen die Bucht von Vela Luka auf Korčula – im Hintergrund der Süden Hvars
Bild 1- 4: Bucht von Vela Luka auf Korčula
Bild: Vela Luka nähert sich
Bild: Die Werft von Vela Luka
Bild: Blick auf Vela Luka
Bild 1 – 3: Der Südwesten Korčulas
Das Oberdeck eignete sich natürlich am besten um zu schauen und zu knipsen. Ich war so gespannt, was mich auf Lastovo erwarten würde. Die immer näher rückende Silhouette der Augusta Insula, wie sie zu römischer Zeit genannt wurde, zog mich schnell in ihren Bann. Sie wirkt nicht sehr groß, aber auch nicht sehr klein, und sie erweckt den Anschein, als würde sie aus einer Vielzahl unterschiedlich großer Pyramiden geformt werden. Einen fast schon unwirklichen Eindruck erweckt sie, und tatsächlich hat mich bis Dato keine andere Inselsilhouette so sehr fasziniert, wie die der Insula Lastovo. Je mehr wir uns der Insel näherten, desto isolierter fühlte ich mich. Rund um Lastovo sah man fast nur das offene Meer, lediglich westlich der Insula erblickte man die unbewohnte Insel Sušac. Ich dachte daran, dass auf knapp 47 km² nicht mals 800 Menschen leben. In Köln-Porz sind es über 107.000 und in meinem Unterbezirk leben auf eine Fläche von 2,29 km² (also auf gerade mal einzwanzigstel der Fläche von Lastovo) über 12.000 Menschen, was 15 mal so viel ist. Ja, tatsächlich hat mich im Vorfeld der Reise genau sowas interessiert. Verrückt nicht?! :o))
Bild: Rettungsboot
Bild: Inselsilhouette
Langsam aber sicher näherte sich der Zielhafen und so wurde das Ausmaß der landschaftlichen Schönheit immer deutlicher. Vorbei an dem winzigen Inselchen Školj od Mrčara, sowie Mrčara selbst, schipperte die Hanibal Lučić durch den Kanal, den die kleinen Inseln Vlašnik und Bratinj bilden, auf Ubli, den Fährort Lastovos, zu. Der Blick wurde frei auf die Insel Prežba die bei der Ortschaft Pasadur Lastovo so nahe rückt, als würden sie sich küssen wollen. Nach insgesamt 6 Stunden Anreisezeit von Split aus, war ich nun doch endlich froh angekommen zu sein. Die Hitze machte mir zu schaffen, was durch meine mittlerweile doch spürbare Müdigkeit, wie bereits erwähnt hatte ich die vorrangegangene Nacht kein Auge zu gemacht, nur verstärkt wurde, und die letzte feste Nahrung die ich zu mir genommen hatte, lag auch schon 11 Stunden zurück. Meine Haare waren trotz 3-Wetter-Taft durch die Fährfahrt total zerzaust, was das Wohlfühlgefühl auch ein wenig in den Keller sinken ließ. Nach dem Klagelied müsste man meinen ich hätte gleich meine Unterkunft angesteuert, aber nein, ich entschied erstmal mich in Ubli umzusehen, und im Anschluss einmal quer über die Insel durch Lastovo-Stadt nach Skrivena Luka zu fahren, habe mich dann um halb sieben in der Zaklopatica-Bucht zum Essen eingefunden, mir den Sonnenuntergang angesehen, und erst um kurz vor 21 Uhr schluss endlich dann mal im Hotel in Pasadur eingecheckt. Nach einer schönen ausgiebigen Dusche fiel ich dann aber auch tot ins Bett…
Bild: Školj od Mrčara
Bild: Mrčara
Bild 1 & 2: Lastovo, davor die Inseln Vlašnik und Vratinj
Bild: Blick auf Ubli und Hum
Bild: Der Kanal
Bild: Vlašnik
Bild 1 & 2: Prežba in Sicht
Bild: Kriegsschiff in der Buchr Veli Lago
Bild: Blick nach Pasadur (rechts Lastovo, links Prežba, in der Mitte das kleine Inselchen Makarac)
Bild 1 & 2: Wir nähern uns dem Zielhafen Ubli
Bild 1 & 2: Blick zurück nach Norden mit den Inselchen und dem Veli Lago
Bild 1 – 6: Ubli ist erreicht
Informatives…
Der Archipel von Lastovo besteht aus 46 Inseln, Felsen und Riffe und wurde im Jahre 2005 zum Naturpark erklärt. Die Hauptinsel gleichen Namens ist 46,87 km² groß, 9,8 km lang und erreicht die maximale Breite von 5,8 km. Auf der Insel leben 792 Einwohner die vorwiegend von der Landwirtschaft, im besonderen von Obst- und Olivenanbau, den Erzeugnissen der Weintraube, sowie dem Fischfang, der um die artenreichen Gewässer rund um den Archipel besonders ergiebig ist. Bekannte Weine sind der Maraština, Opolo und Šarić. Bis 1989 teilte Lastovo mit der Insel Vis das gleiche Schicksal, denn aufgrund ihrer exoponierten Lage wurden sie zu militärischen Zwecken genutzt und waren für Ausländer und somit den Fremdenverkehr gesperrt. Heute gehört aber auch der Tourismus, wenn auch nur verhälnismäßig wenig, zum Erwerb der Einwohner.
Auf der Insel findet man Grabstätten, die von der frühen Besiedlung zeugen, und bis auf die frühe Bronzezeit zurückdatiert werden können. Aufgrund der Lage, war Lastovo von je her von strategisch wichtiger Bedeutung, denn sie gilt als das Tor zur adriaischen Inselwelt von Süden kommend. Erstmals schriftliche Erwähnung erfährt die Insel unter dem Namen Ladesta oder Ladeston, der Name soll illyrischen Ursprungs sein, im 4. Jahrhundert vor Christus, während die Römer sie Augusta Insula (z.dt. kaiserliche Insel) nannten. Ubli war damals bereits der Hafenort und in den Tälern des Inselinneren wurden Wohnhäuser erbaut.
Die Insel wurde im 6. und 7. Jahrhundert dem kroatischen Staat zugeführt, konnte sich aber dennoch ihre Autonomie wahren. Da die neretjlanischen Piraten die Venezianer daran hinderten ihre Handelsbziehungen zu Byzanz noch weiter zu verstärken, sah sich Venedig gezwungen den Ostadriatischen Raum zu erobern, was ihnen bis auf die Insel Lastovo auch gelingen sollte. Dokumente aus dem Jahre 1000 zeugen davon, wie der Doge Pietro II. Orseolo die Bewohner Lastovos als dreißte und wilde Inselbewohner beschimpfte, da sie die Schiffsflotten laufend angriffen, und sie „nackt und ohne ihre Habe fliehen mussten“. Das Kastell von Lastovo, welches im 6. Jahrhundert errichtet wurde, schützte über lange Zeit die Bewohner, denn die Lage auf einem Berg gewährte einen Rundumblick aufs Meer. Doch eines Tages musste sich Lastovo-Stadt Orseolo geschlagen geben.
Von nun an wurde wohl auch die Piraterie zu unrentable, so dass man sich eines Besseren besann, und auf Wohlstand und Ruhe setzte. Was lag also näher, als das man sich 1310 freiwillig der Republik Ragusa (Dubrovnik) anschloss, die Schutz und dennoch eine gewisse Autonomie zusicherte. Doch immer wieder kam es zu Konflikten, da der Freiheitsdrang der Lastover gerne aufbrodelte, und sich schluss endlich im Jahre 1602 im „Aufstand von Lastovo“ entladen sollte. Daraufhin stellte sich die Insel unter den Schutz Venedigs, doch Dubrovnik konnte bereits nur wenige Jahre später seinen strategisch wichtigen Vorposten, mit viel Fingerspitzengefühl und diplomatischer Kunst, zurückholen. Dubrovnik konnte diesen Status bis zum Aufmarsch Napoleons halten. 1815 fiel Lastovo bis zum Ende des ersten Weltkriegs an die österreichische Monarchie. Ab 1918 hatten die Italiener das Sagen, bis die Insula 1943 innerhalb des Mutterlandes Kroatien dem 2ten Jugoslawien eingegeliedert und Militärinsel wurde. Mit der Unabhängigkeit Kroatiens erlangte die Insel ihre neue Freiheit und wurde für Jedermann zugänglich.
Grenze des Naturparks Lastovo
(Quelle: http://pp-lastovo.hr)
Die wichtigsten Inseln und Felsen die neben Lastovo selbst zum Naturpark gehören
westlicher Archipel:
- Sušac
- Makarac
- Maslovnjak
- Mrčara
- Rutvenjaci
- Škoj od Mrčare
- Bratin otok
- Vlašnik
- Kopište
- Škoj od Kopišta
- Prežba
- Felsen:
- Hljeb
- Karlovića tovari
- Bijelac
- Crnac
Lastovnjaci östlich der großen Hauptinsel Lastovo (siehe Karte oben), auch Donji škoji genannt:
- Mladine (Saplun)
- Arženjak Mali i Veliki
- Veliki Golubinjak
- Češvinica
- Stomorina
- Lukovci
- Petrovac
- Kručica
- Tajan Mali i Veliki
- hridi: Crna i Bijela
- Riff Buškanje
Vrhovnjaci östlich der Lastovnjaci (siehe Karte oben), auch Gornji škoji genannt:
- Glavat
- Gornji i Srednji Vlašnik
- Smokvica
- Felsen:
- Mrkjenta pod Glavat
- Mrkjenta pod Smokvicu
- Sestrice (Veja, Mala)
- Bratac
- Riffe:
- Praskavica
- Turkovica
Karte Lastovo
Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/File:720px-Lastovo.jpg
Am nächsten Morgen konnte es nun ausgeschlafen und gut gefrühstückt losgehen.
Pasadur
In Pasadur bin ich untergekommen. Groß was zu berichten gibt es über den Ort nicht, denn gerade mal 77 Menschen haben sich entschlossen hier ihr Leben zu verbringen, und sowas wie historische Bauwerke sucht man hier vergeblich. Der Ort liegt an jener Stelle, an der die Insel Prežba sich bis auf wenige Meter der natürlich wesentlich größeren Insel Lastovo nähert, so dass sie über eine Brücke miteinander verbunden sind und der Ort zu einem Teil auf Lastovo, und zum anderen auf Prežba liegt. Landschaftlich hingegen überzeugt die Gegend um Pasadur umso mehr. Durch das zusammentreffen der beiden Inseln werden zwei seeartige Buchten gebildet. Die große Bucht südlich der Brücke nennt man Veli Lago, die nördliche schmalere Mali Lago. Besonders Mali Lago läd zu schönen Spaziergängen ein, während am Veli Lago selbige nur auf der Prežba-Seite zu empfehlen sind.
Hält man sich auf Prežba westwärts erreicht man nach einer Weile eine in die Insel einschneidende Bucht, um die herum sich eine alte, verlassene Militäranlage befindet. An den einzelnen Gebäuden wurden Hinweisschilder mit Erklärungen angebracht, was ich als eine tolle Idee empfunden habe. So macht das Entdecken doch noch viel mehr Spaß, wenn man sich dabei auch gleich über Sinn und Zweck eines einzelnen Gebäudes informieren kann.
Bild: Auf der Brücke die die Inseln miteinander verbindet
Bild 1- 10: Pasadur – lastovoseitig am Mali Lago mit Blick auf Prežba
Bild: Blick auf die Brücke
Bild 1 – 5: Pasadur – prežbaseitig am Mali Lago mit Blick auf Lastovo, sowie auf den westlichen Archipel
Bild 1 – 9: Pasadur – prežbaseitig am Veli Lago
Bild 1 – 12: Militärstützpunkt – Prežba
Lastovoseitig wird Pasadur über eine schmale Straße mit der Fähre und somit mit der zweitgrößten Ortschaft der Insel verbunden…
Ubli
Wie bereits weiter oben erwähnt, schaute ich mir Ubli bereits gleich nach erreichen Lastovos mit der Fähre an. Im Prinzip kann man es kurz fassen, denn eigentlich hat man mit einem kurzen Blick vom Fährdeck aus schon alles gesehen. Es gibt einen kleinen Supermarkt, eine Tankstelle, eine Kirche neueren Datums, eher unattraktive und unpassend, so wie ein Cafe.
Im ersten Jahrhundert nach Christus erlebte Ubli seine Blütezeit. Hinter der Tankstelle kann man die Fundamente einer altchristlichen Basilika, die dem Hl. Petrus geweiht ist, bewundern die aus dem 5. Jahrhundert stammt. Der Ort zählt ca. 200 Einwohner.
Die Häuser in Ubli haben doch alle eher einen sozialistischen Militärcharakter. Mit Ausnahme der Basilika gibt es nichts Historisches, auch die klassischen dalmatinischen Steinhäuser wird man hier vergebens suchen. Wie auch in Pasadur ist hier die Landschaft einfach schlicht sehr einladend und so kann man über das mangelnde Flair durchaus hinwegsehen. Besonders schön ist es gleich an der Kreuzung hinter der Tankstelle nach rechts Richtung Zaglav der einspurigen Straße der Küste entlang zu Folgen. Die Ausblicke nach Norden Richtung Pasadur und die Farbe des Meeres sind hier besonders beeindruckend.
Bild: Ubli mit der neuen Kirche
Bild 1 & 2: Die Überreste der Basilika
Bild 1 – 3: Am Hafen von Ubli
Bild: An der Kreuzung
Bild 1 – 7: Zaglav mit Blick auf den Veli Lago und Pasadur
Hinter Ubli in Richtung Lastovo-Stadt folgen zwei weitere Möglichkeiten jeweils von der Haupstraße nach Rechts abzubiegen. Die erste führt einen zu einem weiteren verlassenen Militärstützpunkt unter Palmen und Pinien. Auch trifft man hier auf ein Autofriedhof. Ich habe mir das ganze in Ruhe angesehen, allerdings nicht ohne das mir doch immer wieder ein Schauer über den Rücken lief. Anders als auf Prežba liegt dieser Komplex nicht gleich am Wasser, sondern im Innern der Insel und besteht aus einem Labyrinth schmaler Straßen und eben eine Vielzahl verlassener, runtergekommener Gebäude. Jedes Geräusch ließ mich ein wenig aufschrecken und es erinnerte mich an die alte verlassene Fabrik in Köln-Porz, die sich ganz in der Nähe meiner Wohnsiedlung befunden hat, und in der wir als Kinder, verbotener Weise, viele Abenteuer erlebt haben.
Bild: Zugang zur Kaserne
Bild 1 & 2: Innerhalb der Kaserne
Bild 1 – 2: Der Autofriedhof
Folgt man der zweispurigen Straße hinter der Kaserne geht diese bald in eine breite Makadam über und man erreicht so die Südwestküste Lastovos. Die Makadamstraße endet vor einer Absperrung, hinter der sich wohl ein weiterer Stützpunkt befindet. Leider war ein passieren selbst zu Fuß nicht möglich… Umsonst war der Weg dennoch nicht, denn die landschaftliche Kulisse war abermals atemberaubend schön.
Bild: Versperrter Zugang
Bild 1 – 5: Landschaft im Südwesten der Insel
Zurück auf der Hauptstraße von Ubli nach Lastovo-Stadt erreicht man schon bald den zweiten bereits erwähnten Abzweig. Dieser führt über Serpentinen hoch hinaus auf den mit 415 m höchsten Berg der Insel, namens Hum. Die Straße ist über den größten Teil asphaltiert, geht aber später in Makadam über. Bis ganz noch Oben habe ich mich nicht mehr getraut, da ziemlich häufig Steine den Unterboden meines gemieteten Corsas maltretierten und die Straße immer schlechter wurde (auf Lastovo war ich noch vernünftig, auf Korčula dann aber nicht mehr). Da allerdings nur wenige Höhenmeter bis zur Spitze fehlten wäre der Ausblick eh fast identisch gewesen. Der Weg nach Oben lohnt im jedenfall, denn der Rundumblick ist grandios und besonders schön ist er auf die Skrivena Luka.
Bild 1 & 2: Ausblick nach Westen auf den Veli Lago mit Prežba, sowie Mrčara, Vlašnik, Bratinj, Kopište und Sušac
Bild 1 & 2: Blick nach Norden auf Korčula
Bild: Blick auf den Gipfel
Bild: Straße zum Gipfel
Bild: Blick auf die Skrivena Luka
Bild 1 – 3: Blick nach Osten und Lastovo-Stadt
Bild: Der Westen im Sonnendunst des Nachmittags
Auf der Straße nach Hum fand ich mich auch eines Abends ein, um Aufnahmen vom Sonneuntergang zu machen. Auf halber Strecke nach Oben erhält man einen tollen Ausblick nach Westen auf den Veli Lago mit Prežba, sowie Mrčara, Vlašnik, Bratinj, Kopište und Sušac. Für mich war das der schönste Sonnenuntergang den ich je gesehen habe, mit eine schier atemberaubend schönen Kulisse. Die in den Sonnentuntergang auslaufende Fähre verzaubert die entstandenen Bilder noch zusätzlich.
Bild 1 – 9: Der Sonnenuntergang
Die bereits mehrmals erwähnte Inselstraße von Ubli nach Lastovo-Stadt führt durch traumhafte Landschaften. Immer wieder fährt man durch so genannte Polje die von grün leuchtenden Bergen umrahmt, und zum Anbau von Obst, Gemüse, Olivenhainen und Weintrauben genutzt werden. Alsbald steigt die Straße allmählich in die Höhe und gibt den Blick aufs Meer und Korčula im Norden frei. Gleich hier trifft man auf eine Aussichtsplattform, die einen sagenhaften Ausblick auf die Bucht Korita und Zaklopatica gewährt. Ein weiteres landschaftliches Highlight der Insel und Kroatiens! Ich habe bis Dato nichts vergleichbares gesehen und lange überlegt, wie ich es umschreiben soll, jedoch nichts treffendes gefunden. Bilder sprechen wohl sowieso mehr, als tausend Worte. ;o))
Bild 1 – 6: Blick auf Zaklopatica und die Korita-Bucht
Bild 1 & 2: Ein anderer Blick auf die Korita-Bucht